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Studentische Forschungsprojekte
Hier finden Sie ausgewählte studentische B.A.- und M.A.-Arbeiten von IHL-Studierenden.
Kramer, David: „Biblische Hoffnungsbilder und ihre ethischen Auswirkungen in der Eschatologie des späten Jürgen Moltmann“, M.A.-Arbeit.
Keller, Daniel: „,Das Reich Gottes ist am Wachsen‘ – die präsentische basileia tou theou Verkündigung Jesu in den synoptischen Reich Gottes-Gleichnissen“, M.A.-Arbeit, IHL, Bad Liebenzell.
Hoppe, Florian (2015): „Postmodernes Sündenverständnis – Die Hermeneutik des schwachen Denkens im Gespräch mit einem biblisch-theologischen Begriff der Sünde“, B.A.-Arbeit, IHL, Bad Liebenzell.
Wie kann von Sünde in der Postmoderne gesprochen werden? Die Kirche steht vor der Herausforderung in ihrer dogmatischen Lehre dem postmodernen Menschen einen Zugang zum Evangelium zu gewährleisten. Auf diesem Hintergrund versuche ich ausgehend von der ‚Philosophie des schwachen Denkens‘ des Turiner Philosophen Gianni Vattimo eine postmetaphysische Hamartiologie zu formulieren. Theologische Gesprächspartner auf dem Weg dieser thematischen Auseinandersetzung sind Karl Barth, Wolfhart Pannenberg und Joachim von Fiore. Sie alle teilen das Anliegen, die Menschen ihrer Zeit in eine Relation zum Schöpfer zu setzen — ein Prinzip, das auch ich im Zuge meiner Arbeit verfolgt habe: das Ergebnis ist ein relationales Sündenverständnis.
Kontermann, Jana (2015): „Atheismus in Ostdeutschland – Eine Bestandsaufnahme des aktuellen religionssoziologischen Wissens“, B.A.-Arbeit, IHL, Bad Liebenzell.
Ziel der Arbeit war es, Einstellungen, Werte und Haltungen ostdeutscher Atheisten darzustellen. Ein weiteres Ziel war, die Ursachen für ihre Lebensweise herauszufinden. Um mögliche Antworten auf die genannten Leitfragen zu bekommen, wurden ausschließlich vorhandene Forschungen verwendet.
Die methodologische Problematik bestand darin, dass die meisten Studien bezüglich der Gruppe der Atheisten nicht ausreichend differenzieren. Atheisten, Mitglieder einer Freikirche, religiös Indifferente werden alle unter der Rubrik der Konfessionslosen subsumiert.
Die Säkularisierungstheorie und die Individualisierungstheorie leisten Beiträge um den prozesshaften Wandel und die zunehmende Bedeutungslosigkeit von Religion zu erklären. In Bezug auf Ostdeutschland, hier definiert als Staatsgebiet der ehemaligen DDR, heute neue Bundesländer, ist die Rede von einer forcierten Säkularität.
Je nach Umfrage variiert der prozentuale Anteil der Atheisten in Ostdeutschland. Der Durchschnittswert liegt bei ungefähr 50%. In den letzten Jahren ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Ob hier von der Rückkehr des Religiösen die Rede sein kann, ist fraglich.
Bei den sozialstrukturellen Merkmalen lassen sich deutliche Tendenzen feststellen. Männer, Hochgebildete, Städter und Besserverdiener sind bei den Konfessionslosen verhältnismäßig stark vertreten.
Auffällig sind die Daten der Konfessionslosen beim Thema Engagement und Mitgliedschaft. So engagieren sich Konfessionslose z.B. in Vereinen und Hilfsorganisationen seltener, im Vergleich zu Kirchenmitgliedern.
Im Generationenvergleich lässt sich ein Traditionsabbruch von religiösen Werten feststellen. Bei ethischen Themen wie Schwangerschaftsabbruch oder aktive Sterbehilfe antworteten Konfessionslose deutlich liberaler als Mitglieder einer Kirche.
Für Atheisten hat Religion keine Bedeutung. Sie haben keinerlei Interesse an religiösen Themen. Atheisten leben im Hier und Jetzt. Das Leben endet für sie mit dem Tod. Die Vorstellung von einem Himmel ist für sie irrational.
Interessante Beobachtungen sind bei der außerkirchlichen Religiosität zu erkennen: Wunderheiler und Wahrsagerei erhalten zum Teil große Zustimmung. Die Auslöser für diesen Trend bleiben strittig.
Die häufigsten Gründe warum Ostdeutsche aus der evangelischen Kirche austreten sind Unglaubwürdigkeit und Gleichgültigkeit. Der größte Kritikpunkt an der Kirche ist, dass sie unnötig sei.
Am Ende bleiben offene Fragen:
- Wie kann das Interesse von Atheisten geweckt werden, bezüglich des Christentums?
- Wie geht die Kirche in der Zukunft mit den vorhandenen Ergebnissen um?
- Welche Formen braucht die Evangelisation um Atheisten mit Jesus bekannt zu machen?
- Nehmen die Bereiche wie Magie und Okkultismus in der Zukunft weiter zu?
Krauss, Jasmin (2015): „Der Brautpreis und seine gesellschaftlichen Folgen anhand einzelner Beispiele“, B.A.-Arbeit, IHL, Bad Liebenzell.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Brautpreis und seinen gesellschaftlichen Folgen. Anhand dreier Volksgruppen wird der Brautpreis näher erläutert und dabei untersucht, welche gesellschaftlichen Folgen der Brautpreis mit sich bringt. Die drei Volksgruppen sind die Melpa aus Papua-Neuguinea, die Batswana aus Südafrika und Botswana und die Mursi aus Äthiopien. Heiratszeremonien und die Übergabe des Brautpreises unter den jeweiligen Volksgruppen werden erläutert und auf direkte und indirekte Folgen der Übergabe des Brautpreises hin untersucht. Diese Untersuchung zeigt, welche Folgen häufig beobachtet werden und welches Ausmaß sie für die Familien, Klans und Volksgruppen haben.
Weiterhin wird der Aspekt des Kulturwandels untersucht, wobei vor allem der Einsatz von Geld als Tauschmittel hier eine Rolle spielt. Eine theologische Betrachtung des Brautpreises aus Sicht des katholischen Priesters Benezet Bujo schließt sich an.
Wälde, Johannes (2015): „Die Sanguma-Zauberei in Papua Neuguinea und deren Einfluss auf die Gesellschaft“, B.A.-Arbeit, IHL, Bad Liebenzell.
In meiner Bachelorarbeit beschäftige ich mich mit einem Thema, das ich für meine Arbeit als Missionar in Papua Neuguinea fruchtbar machen kann. Die Arbeit soll außerdem dazu dienen, neu ausreisenden Missionaren einen Überblick über die Sanguma-Problematik in Papua Neuguinea zu liefern, und mögliche Wege aufzeigen, wie sie dieser Herausforderung begegnen können.
Als Quellen wurden Interviews und Literatur verwendet. Hierbei dienten vor allem Publikationen des Melanesischen Instituts zur Informationsgewinnung. Das Melanesische Institut forscht seit vielen Jahren in den Bereichen der melanesischen Kultur, Religion und Gesellschaft.
Die Arbeit versucht die Fragen zu beantworten, was Sanguma-Zauberei ist, welchen Einfluss sie auf die Gesellschaft in Melanesien hat und wie ein konstruktiver Umgang mit ihr aussehen kann.
Dazu wird das Weltbild erläutert und der besondere Stellenwert des ‚Life‘ für die Melanesier erörtert. Eine Beschreibung der Gesellschaftsstruktur dient als Bezugsrahmen für die Untersuchung des Einflusses der Zauberei auf die Gesellschaft.
Im zweiten Teil wird eine Unterscheidung zwischen Zauberei und Hexerei vorgenommen. Hierbei zeigt sich, dass Sanguma nicht auf einen der beiden Bereiche festgelegt werden kann, sondern dass diese miteinander vermischt sind. Die Beschreibung der Kräfte des Zauberers und der Motivationen, warum eine Person Sanguma-Zauberer werden möchte, macht die Macht und den Einfluss dieser Menschen offenbar. Die Erörterung verschiedener Erklärungsversuche für Zauberei macht deutlich, dass Melanesien einige Merkmale einer Gesellschaft aufweist, in der Zauberei stark zum Vorschein treten kann.
Eine theologische Bewertung von Sanguma muss die Ablehnung von Zauberei in den biblischen Texten berücksichtigen. Im Vergleich mit dem Bericht über den Zauberer Simon (Apg 8) treten deutliche Parallelen zur Sanguma-Zauberei zutage.
Im dritten Teil werden praktische Vorschläge erarbeitet, wie dem Sanguma-Problem in Papua Neuguinea begegnet werden kann. Diese reichen von seelsorgerischer Begleitung bis hin zu einer “Theologie des Todes” und einer “Theologie der Stärke” für Melanesien. Besonders die einheimischen Christen und Kirchen haben eine große Verantwortung bei der Lösung des Problems und können in diesem Prozess eine Schlüsselrolle einnehmen. Aber auch Missionare und die Regierung können ihren Teil zur Lösung beitragen.
Koslowski, Aylin (2017): „,Willkommen im Städtle‘ – Eine qualitative Sozialforschung zu individuellen Integrationsstrategien von anerkannten Flüchtlingen in der Kleinstadt Bad Liebenzell“, B.A.-Arbeit, IHL, Bad Liebenzell.
„Wie definieren und praktizieren anerkannte Flüchtlinge in Bad Liebenzell ihre individuellen Integrationsstrategien?“ Dieser Forschungsfrage wird in der vorliegenden Bachelorarbeit nachgegangen. Der Begriff „Integrationsstrategie“ erfasst dabei sowie das Ziel als auch den Prozess von Sozialintegration von Zuwanderern.
In einer qualitativen Sozialforschung wurden vier leitfadengestützte, teilnarrative Interviews mit anerkannten Flüchtlingen hinsichtlich ihrer persönlichen Integrationsstrategien durchgeführt. Durch die Forschung zeigten sich verschiedene Integrationsverständnisse, die den Integrationsstrategien zu Grunde liegen. Diese reichen von (1) einer vollständigen, über (2) eine öffentliche, bis hin zu (3) einer strukturellen und schließlich (4) einer gegenseitigen Anpassung der Flüchtlinge an die deutsche Gesellschaft. In der praktischen Umsetzung dieser Integrationsverständnisse werden die Interviewpartner insbesondere auf der strukturellen und interaktiven Dimension von Sozialintegration aktiv. Die Kleinstadt Bad Liebenzell wird dabei als Rahmen für die jeweiligen Strategien sehr unterschiedlich bewertet.