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Unsere Geschichte
Die Geschichte der Internationalen Hochschule Liebenzell (IHL)
Die IHL wurde im Jahr 2011 gegründet, vom Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland institutionell akkreditiert und vom Land Baden-Württemberg staatlich anerkannt. Die IHL geht hervor aus dem „Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission“ (ThSLM), das die theologische Ausbildungsstätte einer der großen Missionsgesellschaften in Europa ist: der Liebenzeller Mission (LM).
Die 1899 – als deutscher Zweig der von Hudson Taylor begonnenen „China-Inland-Mission“ – in Hamburg gegründete Liebenzeller Mission siedelte 1902 in den Nordschwarzwald über. Im Jahr 1900 begann man – noch in Hamburg – mit der Ausbildung von „Missionszöglingen“. Seit 1921 wurden Absolventen des Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission (ThSLM) nicht nur im Ausland, sondern auch in Deutschland eingesetzt. Neben Missionaren und „Missionsschwestern“ wurden nun auch Prediger für die Freundeskreise, die die LM in der Heimat unterstützten, ausgebildet. Später wurden diese in den neupietistischen, zum Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband gehörenden Süddeutschen Gemeinschaftsverband (SV), Liebenzeller Gemeinschaftsverband (LGV) und Starkenburger Verband (StGV) sowie dem Südwestdeutschen EC-Verband (SWD-EC) organisiert und zusammengefasst.
Um den wachsenden Anforderungen in der Weltmission und in den sich formierenden Gemeinschaften zu genügen, wurden mehrmals Reformen der Ausbildungsgänge durchgeführt:
- 1925 wurde die Studienzeit von zwei auf vier Jahre erhöht.
- 1949 führte man den Unterricht von Bibelgriechisch ein.
- Zugleich wurde das Studium um ein Jahrespraktikum zwischen dem dritten und vierten Studienjahr verlängert.
- 1980 trat das ThSLM der European Evangelical Accrediting Association (EEAA) bei, was zu einer Reduzierung der Zahl der Unterrichtsstunden und einer Erhöhung des Anteils des Eigenstudiums führte.Ab 1995 ging das ThSLM zusammen mit den beiden anderen großen theologischen Ausbildungsstätten im Raum des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes den Weg einer als CTL bekannt gewordenen Ausbildungskooperation.
- Ab 2003 eröffnete sich die Möglichkeit Hochschule der angewandten Wissenschaften (früher Fachhochschule) zu werden. Dies führte nach vielen Höhen und Tiefen 2011 zur Gründung der Internationalen Hochschule Liebenzell.
- Mit der Hochschulgründung wurde neben den bestehenden Bachelor-Studiengängen Evangelische Theologie und Gemeindepädagogik ein neuer Bachelor-Studiengang eingeführt: Theologie/Soziale Arbeit im interkulturellen Kontext, der auch eine Anerkennung als Sozialarbeiter/Sozialarbeiterin beinhaltet.
- 2015 wurde der dreijährige Studiengang Gemeindepädagogik zu einem vierjährigen Bachelorstudiengang Theologie/Pädagogik im interkulturellen Kontext weiterentwickelt. Er ermöglicht seit 2019 die Anerkennung als Pädagogische Fachkraft.
- Von 2014 bis 2021 bot die IHL den Masterstudiengang Integrative Beratung (zunächst: Systemische Beratung) an.
- 2022 etablierte die IHL einen weiteren Masterstudiengang: Theologie – Gemeinde – Weltchristenheit.
- Ab 2023 geht die IHL mit dem ersten englischsprachigen Bachelorstudiengang Theolgy/Development Studies an den Start.
In der über 120-jährigen Geschichte von ThSLM und IHL absolvierten mehr als 1800 ihre Ausbildung. Sie waren und sind in über 25 Ländern auf fünf Kontinenten in einem breiten Spektrum christlicher Dienste tätig. Dazu gehören
- Gründung, Aufbau und Betreuung christlicher Gemeinden,
- Entwicklung ganzheitlich-orientierter Curricula,
- Aufbau von Bildungsinstitutionen und Schulung einheimischer Mitarbeiter in Kirchen und Gemeinden,
- sozial-diakonische Arbeit mit Straßenkindern oder Suchtkranken,
- Aufbau von Klinikprojekten in ländlichen Gebieten,
- Leitung und Betreuung von Bibelübersetzungsprojekten in verschiedene Sprachen,
- primäre Schulbildung,
- sowie der Aufbau und die Betreuung regionaler Jugendarbeit.
Die Arbeit geschieht jeweils in enger Kooperation mit einheimischen Kirchen und orientiert sich an deren Bedürfnissen. Durch das gründliche Erlernen der lokalen Sprache erwerben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Vertrauen der lokalen Bevölkerung vor Ort. Dadurch wachsen ihnen auch im lokalen Gemeinwesen Aufgaben zu, z.B. als Dolmetscherinnen und Dolmetscher in Städtepartnerschaften oder im Bereich der Lehre europäischer Sprachen.