Prof. Dr. Volker Gäckle bei einer Feier an der IHL anlässlich seines 60. Geburtstags

Überraschungsfeier für Rektor Volker Gäckle

„Heute Abend bin ich überwältigt. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mir an diesem Abend so viel Freude bereitet haben“,

Volker Gäckle, der seit 2011 Rektor der Internationalen Hochschule Liebenzell ist, hatte am ersten November eigentlich mit seiner Frau Bettina geplant, selbst als Gast an einem Geburtstag teilzunehmen, da der Geburtstag des Hochschulrektors erst am 7. November sein würde. Stattdessen wurde er von fast 200 Gästen empfangen – darunter langjährige Weggefährten – zu einem Tag voller bunter Beiträge, Grußworte und sogar einem Kuchenbackwettbewerb. Die Veranstaltung stand unter dem Thema „Nachfolge Jesu“, ein zentrales Thema in Gäckles wissenschaftlicher Arbeit.

Den thematischen Auftakt machte Dr. Matthias Deuschle, Rektor des Albrecht-Bengel-Hauses in Tübingen. Deuschle, der Gäckle noch aus dessen Zeit im „Bengelhaus“ kennt und ein enger akademischer Austauschpartner ist, hielt einen Vortrag zur Nachfolge im theologischen Denken Martin Luthers. Er betonte, dass Nachfolge für Luther vor allem bedeutet, im Glauben und in der Verbindung zu Christus zu leben. Es sei wertvoll, sich in jeder Generation neu mit Luthers Einsichten auseinanderzusetzen und zu überlegen, wie sie uns heute bei der Frage der Nachfolge weiterbringen können.

Anschließend sprach Prof. Dr. Christoph Schrodt, Professor für Praktische Theologie an der Internationalen Hochschule Liebenzell, über die Nachfolge im Anschluss an Dietrich Bonhoeffer. Schrodt erläuterte, dass Bonhoeffers fragmentarisches Werk oft politisch und ideologisch vereinnahmt werde und dass es nicht unmittelbar auf die Gegenwart übertragen werden könne. Es sei wichtig, sich davor zu hüten, Bonhoeffers Texte für ideologische Zwecke zu missbrauchen. Schrodt sprach sich dafür aus, den Willen Gottes durch Gebet und eine demütige Auseinandersetzung mit der Theologie zu suchen. „Volker, ich sehe in dir und in deiner Arbeit eine demütige Theologie, und ich hoffe, dass diese Haltung an der IHL weiterhin gelebt wird“, sagte Schrodt abschließend.

Den letzten Vortrag hielt Prof. Dr. Jörg Frey, Professor für Neutestamentliche Wissenschaft an der Universität Zürich. Die beiden verbindet ein langer akademischer Weg, denn Frey begleitete Gäckle sowohl bei seiner Dissertation als auch bei seiner Habilitation. „Glaube ist ein Beziehungsgeschehen“, erklärte Frey und betonte, dass es in der Nachfolge Jesu nicht nur darum gehe, Glaubensinhalte für wahr zu halten. Vielmehr bedeute Nachfolge, zu einer Gemeinschaft zu gehören. Der Glaube eröffne die Möglichkeit, Teil einer neuen Familie zu werden.

Grußworte überbrachte auch Steffen Kern, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes. Er würdigte Gäckle als jemanden, der mit wachem Blick auf Gesellschaft und Kirche schaut und wichtige Themen anspricht.

„Für die evangelische Welt bist du ein wertvoller Begleiter“,

betonte Kern.

Neben den Vorträgen sorgten vielfältige Programmpunkte für ein abwechslungsreiches Fest. Familie, Freunde, Kollegen, die Liebenzeller Mission als Trägerorganisation der Internationalen Hochschule Liebenzell sowie Studierende gestalteten den Abend. Ein von der Hochschule initiierter Kuchen- und Tortenwettbewerb erfreute sich großer Beteiligung: 27 kreative Backkreationen wurden eingereicht und die Studierenden konnten attraktive Preise gewinnen. Unter der Leitung von Attila Kalman, Kirchenmusikdirektor und Bezirkskantor in Leonberg, bildeten die Studierenden zudem einen Chor, der ein Medley aus Gäckles Lieblingsliedern aufführte. Der Abend klang mit weiteren Begegnungsmöglichkeiten aus und die Internationale Hochschule Liebenzell blickt auf eine rundum gelungene Überraschungsfeier zurück.