Volker Gäckle, Christoph Radel, Heinzpeter Hempelmann, Reiner Braun

Glaube und Reflexion als Lebensweg – Prof. Hempelmann zum 70. Geburtstag

Gehen Gebete nur bis zur Zimmerdecke, oder erreichen sie einen Adressaten? Inwiefern ist Religionskritik eine Hilfe zum Glauben? Wie passt das zusammen: kritische Reflexion und Gott?

Der Philosoph und Theologe, Prof. Dr. Heinzpeter Hempelmann erzählte am 28. Juni aus Anlass seines 70. Geburtstages von Entdeckungen und Weichenstellungen seines akademischen Lebens bei einem Festvortrag an der IHL. Dabei war und ist ihm wichtigstes Anliegen, dass das Vertrauen in Gott und der mutige Einsatz der Vernunft keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig befruchten:

„Natürlich ist christlicher Glaube ein Experiment mit offenem Ausgang. Wir wissen nicht, wir können es nicht wissen, wie könnten wir es wissen, dass tatsächlich Jesus Christus am Ende der Geschichte wiederkommt und die Schalom-Herrschaft des lebendigen Gottes weltweit etabliert? Kein dogmatischer Satz kann uns das garantieren. Da bleibt ein Risiko. Aber wenn sich der Glaube, das Vertrauen auf Gott, bewährt hat, immer wieder, dann werden wir doch auch bereiter, mit diesem Gott weiter zu gehen und auch in Zukunft, auf terra incognita, auf ihn zu vertrauen.“

Mit seiner theologischen und philosophischen Fachkompetenz, die zugleich im beständigen Dialog mit dem realen Leben steht, bereichert Prof. Hempelmann nach wie vor die Lehre und Forschung der IHL, wofür sowohl seine Kolleginnen und Kollegen und vor allem auch unsere Studenten tiefe Dankbarkeit empfinden, weil seine Gedanken stets anregen, herausfordern und zugleich dazu beitragen, dass der eigene christliche Glaube auf einem tragfähigen Fundament beständig wachsen kann.

Die Laudatio hielt Pfr. Dr. Reiner Braun, Herausgeber der Theologischen Beiträge und langjähriger Kollege und Weggefährte Prof. Hempelmanns, in der er die wichtigen Anregungen für die Kirche und die Theologie betonte, die von zahlreichen seiner Publikationen ausgegangen seien und von denen auch die nächste Generation zukunftweisende Impulse erhalten könne. Zudem hielt Prof. Dr. Christoph Raedel, Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT), ein Grußwort, in dem er Prof. Hempelmann für seinen Einsatz im wissenschaftlichen Diskurs dankte, durch den Generationen von Theologen nachhaltig geprägt worden seien.

Die IHL gratuliert Heinzpeter Hempelmann zum 70. Geburtstag und wünscht ihm auch für die Zukunft Gottes reichen Segen.