IHL

22 Zentral für das Selbstverständnis der IHL ist der interkulturelle und internationale Schwerpunkt. Dies drückt sich in vielfältigen Kooperationen mit Partnerhochschulen weltweit aus. Besonders zu würdigen ist der hohe Anteil Studierender, die ein Auslandssemester absolvieren. Um attraktiver für internationale Studierende zu werden, hat die Hochschule kürzlich einen englischsprachigen Studiengang eingeführt. Dies stellt eine vielversprechende Option dar, um zukünftig vermehrt auch internationale Studierende an die IHL zu holen und so die angestrebte Interkulturalität im Studienalltag zu erreichen. Auch thematisch ist die interkulturelle Theologie ein zentraler Schwerpunkt der IHL. Die Hochschule könnte diesen jedoch noch systematischer verfolgen. So könnten beispielsweise in der Lehre weitere Module zur interkulturellen Theologie angeboten und die Forschung in diesem Themenfeld intensiviert werden, um ein thematisches Alleinstellungsmerkmal zu entwickeln. Um die positive Gesamtentwicklung der Hochschule in den letzten Jahren gezielt zu unterstützen, empfiehlt die Arbeitsgruppe, diese stärker durch eine strategische Planung zu unterlegen. Mit der Forschungsstrategie wurden in dieser Hinsicht bereits erfolgreich erste Schritte unternommen, die fortgesetzt werden sollten. Langfristig sollte ein übergreifender Hochschulentwicklungsplan angestrebt werden, mit dem die strategische Weiterentwicklung aller Leistungsbereiche der Hochschule gezielt unterstützt wird. Die Arbeitsgruppe begrüßt, dass die IHL ein Gleichstellungskonzept erarbeitet hat und ein Problembewusstsein bezüglich der deutlichen Unterrepräsentanz von Frauen sowohl bei den Professorinnen und Professoren als auch den wissenschaftlichen Mitarbeitenden zu erkennen ist. Es ist anzuerkennen, dass die Hochschule bemüht ist, in Berufungsverfahren Frauen zu gewinnen. Jedoch ist in diesem Bereich bislang keine positive Entwicklung zu erkennen. Die Hochschule sollte noch gezielter auf geeignete Frauen – auch außerhalb des eigenen pietistischen Milieus – zugehen und diese zur Bewerbung auffordern. Dies gilt ebenso für die Qualifikationsstellen der wissenschaftlichen Mitarbeitenden. Des Weiteren sollte die IHL insbesondere angesichts der engen, familiären Gemeinschaft auf dem Campus über ein Schutzkonzept nachdenken sowie ihr Gleichstellungsverständnis und -konzept modernisieren. Dabei sollte sie Aspekte von Diversität und Inklusion berücksichtigen. In diesem Zuge sollte auch eine verbindliche Erweiterung der Zuständigkeiten der bzw. des Gleichstellungsbeauftragten geprüft werden. Der Arbeitsgruppe ist bewusst, dass solche Veränderungen, insbesondere hinsichtlich der Berücksichtigung sexueller Orientierung, intensiver Diskussionen und Beratungen innerhalb der Hochschule und der Liebenzeller Mission bedürfen. Sie hält sie mit Blick auf eine zeitgemäße Hochschulentwicklung gleichwohl für unerlässlich.

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